Wieso sollte man die Wirklichkeit von Wahrheit unterscheiden? Das macht doch keiner.
Wie das Leben halt so spielt, so hat sich, nachdem Anita auf ihrer Plattform "Glücks TV", unseren Austausch auf youtube hochgeladen hat, gleich am ersten Tag ein Kommentar auf youtube gezeigt. Anita hat mir dies am nächsten Morgen gleich mitgeteilt und mich bei dieser Gelegenheit gefragt, wie wir das handhaben wollen. Gerne habe ich selbst dann dem Kommentar-Schreiber geantwortet.
Das Grundthema unseres Gesprächs war, was denn die Ursache für mein Forschen gewesen sei. Was hat mich dazu geführt, alles in meinem Leben zu hinterfragen? Es war deshalb natürlich mitunter ein Austausch über meine Lebensgeschichte. Gerne kannst du dir das im untenstehenden youtube-Video anschauen.
Der Kommentar auf youtube war dann allerdings sehr unreflektiert und anhand der Frage, konnte ich erkennen, dass der Beitrag ohne diesen anzuschauen, kommentiert wurde:
Originalkommentar:
„wieso sollte man die Wirklichkeit von Wahrheit unterscheiden? das macht doch keiner tztztz
Als ich das las, war ich zunächst einfach sehr irritiert, weil ich ja einer war, der dies tut - und deshalb war es nicht „keiner“. Sehr schnell habe ich darauf meine Antwort erfasst, die ich hier sehr gerne wiedergebe:
Lieber Kommentator... ich dachte mir, ich antworte dir gleich selbst. Das musst du natürlich nicht, wenn du das nicht möchtest. Aber für die, die es tun und da gibt es sehr wohl Menschen... für die ist dieser Unterschied sehr wesentlich. Allerdings findest du das nur dann heraus, wenn du dich auf diese Frage einlässt. Ansonsten bleibt da kein Unterschied und vielleicht soll es für dich so bleiben... das entscheidest du für dich ganz allein.
Herzlich Armin
Ich schreibe darüber, weil ich diesen Kommentar so wertvoll finde und weil er mir zeigt, wie das Resonanz-Gesetz im Leben wirkt.
Die erste Frage war deshalb: was bewirkt diese Frage in mir? Und die zweite Frage war dann sofort: was bewegt einen Menschen dazu, einen Kommentar zu hinterlassen, ohne sich den Beitrag anzuschauen?
Diesen Beitrag veröffentliche ich, weil dieses Beispiel in meinen Augen so wertvoll ist und weil es ein so wundervolles Beispiel ist, wie unsere Konditionierung funktioniert. Vor allem zeigt es sehr eindrücklich, dass es unsere Konditionierungen sind, die sofort reagieren - also unser ICH, das sich angegriffen fühlt.
Jemand, der auf diesen Beitrag stösst, urteilt über diesen und kommentiert den Beitrag, ohne ihn zu schauen. Aus irgend einem Grund hat wohl im Text, in dem Wahrheit und Wirklichkeit unterschieden wird, etwas in diesem Menschen ausgelöst, das ihn zu einem Kommentar veranlasst hat. Was es genau ist, ist Spekulation und vor allem Interpretation, das interessiert mich auch gar nicht. Was ich aber erkenne, ist die Tatsache, dass es Konditionierungen sind, die ihn dazu veranlasst haben. Etwas stimmte wohl nicht mit seinem Weltbild überein. Vor allem aber muss da ja auch eine Bestrebung vorhanden sein, diese beiden Weltbilder zur Übereinstimmung zu bringen.
Und genau das war unser Thema während unseres Gesprächs.
Natürlich wäre es interessant, was denn passiert wäre, wenn er sich diesen Austausch angeschaut hätte, aber das ist reine Spekulation und um das geht es hier auch gar nicht.
Für mich war es hoch interessant, was passiert, wenn wir aus unseren Konditionierungen heraus handeln. Und das meine ich jetzt zum Einen nicht wertend und zum Anderen nicht nur aus der Sicht des Kommentar-Schreibers. Denn auch für den Empfänger - also den oder die Betroffenen, in diesem Fall ging es um mich und um Anita - gilt es gleichermassen, nicht aus seinen Konditionierungen heraus zu handeln.
Für mich galt es deshalb, meine Konditionierungen, die im ersten Moment hochkrochen, als das zu erkennen - und mir diese bewusst zu machen. Dabei hilft mir, dass das mittlerweile sehr schnell passiert. Vor ein paar Jahren hätte ich, wenn überhaupt, Stunden oder Tage gebraucht. Das konditionierte ICH meldet sich nämlich sehr, sehr schnell bei uns. Unbewusst und unreflektiert kann dies Wut, Unverständnis und im unglücklichsten Fall, sogar Aggressionen auslösen.
Wenn mir nicht bewusst ist, dass diese Gefühle, die in mir hochsteigen aus meinen Konditionierungen entstehen und ich aus diesen Konditionierungen mein Urteil fälle, dann bin ich gefangen in meinem ICH-Konstrukt und werde mich dementsprechend verhalten und somit werde ich mein ICH und damit ist mein Ego gemeint, bis aufs Blut verteidigen.
Wenn ich also aus meinen unbewussten Konditionierungen heraus handle, werde ich blitzschnell und sofort ein Urteil fällen, z.B. wieso dieser Kommentar unangebracht sei, oder was er sich überhaupt erlauben würde. Mein identifiziertes ICH wird sich angegriffen fühlen und wenn wir angegriffen werden, dann verteidigen wir uns, das sind ganz natürliche Reflexe.
All das entsteht aus meinem Ego - aus dem ICH-Konstrukt, wenn ich nicht aufmerksam bin. So erschafft sich das ICH seine ganz eigene Welt - und somit seine Wirklichkeit.
Ich finde diesen Kommentar deshalb so wertvoll, weil er zum Einen sehr schön das Resonanz-Gesetz aufzeigt und weil er zum Anderen nur durch sein „Erscheinen“, den Unterschied so schön aufzeigt, zwischen Wirklichkeit und Wahrheit. Denn, wie schreibt Anita so schön im Text:
Das ICH ist Wirklichkeit
und das SELBST ist Wahrheit.
Dies schreibe ich nicht, weil es die Wahrheit ist. Das ist lediglich meine Wirklichkeit, die ich für mich erfahren habe, weil ich mich solchen Fragen seit Jahren stelle. Wenn ich das nicht tue, dann ist das was sich in meinem Leben zeigt, eine andere Wirklichkeit. Und die ist nicht besser oder schlechter als meine, sondern es zeigt sich einfach als Resonanz von oder mit dem, was ich ins Feld führe.
Ich ernte das, was ich säe.
In diesem Sinne wünsche ich mir einfach immer wieder die grösstmögliche Offenheit, indem ich es nicht beurteile, für all das was sich mir im Leben zeigt.
Herzlichst
Armin
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