Diesen Beitrag habe ich vor über einem Jahr geschrieben... und habe ihn bei den Entwürfen gespeichert und nicht veröffentlicht. Dies tue ich jetzt, weil es den Prozess abbildet, der bei uns allen immer wieder vor sich geht.
Ich bin ein Mensch, der es liebt, Bücher zu lesen. Bücher deshalb, weil ich mich vor etwa zehn Jahren entschieden habe, auf einen Fernseher zu verzichten.
Natürlich schaue ich mir ab und zu einen Film auf DVD an, oder eine Serie, allerdings nicht über herkömmliche Fernsehstationen. Das habe ich mir definitiv abgewöhnt...
Auch von den Zeitungen und Massenmedien habe ich mich schon länger verabschiedet, ursprünglich deshalb, weil ich diese Überflutung und Dauerbeschallung einfach so unglaublich satt hatte und weil ich wissen wollte, ob es mir in der heutigen Zeit gelingt, ohne diese dauernd bewertende und hoch manipulative Berieselung zu leben.
Ich wurde anfänglich öfters belächelt und auch darauf angesprochen und mir wurde immer wieder vorgeworfen, dass ich mich der Welt entziehen würde - doch genau darum gings mir nicht - ich wollte die Welt ganzheitlich kennenlernen. Aber vielleicht liegt im Vorwurf des Entziehens doch eine gewisse Wahrheit - denn in dieser meiner Welt, in der jeder jeden beschuldigt, bekämpft, zerstört und im Recht sein will, hatte ich wirklich genug. Aber ich hatte nicht genug von einer Welt, von der ich wusste, dass sie nicht so ist, wie sie zu sein scheint. Denn, je länger ich von all den Medien getrennt war, umso wissbegieriger wurde ich und das Erstaunliche daran war, dass in mir der Forscherdrang von Tag zu Tag immer mehr wuchs.
Noch nie in meinem Leben habe ich so viele Bücher gelesen, wie in den letzten zehn Jahren. Mit dem kleinen Unterschied, dass ich nun frei wählen konnte, was mich interessiert und das Thema nun von verschiedenen Seiten selbst beleuchten konnte.
Ich bemerkte auch, dass es sehr viel Literatur gibt, die in der Presse kaum Beachtung findet.
Nicht, weil diese Bücher qualitativ schlechter oder der Schreibstil miserabler wären als andere . Nein, einfach deshalb, weil Neues und Ungewohntes wenig Platz hat in der Medienwelt, es aber in der Weltgeschichte immer wieder Menschen gab, die den Mut hatten, ihre eigenen Dogmen und Glaubenssätze und all die Konditionierungen, denen sie in ihrem Leben und in ihrer Gesellschaft ausgesetzt waren, zu hinterfragen. Damit eckt man an - und Menschen, die Althergebrachtes hinterfragen, sind irgendwie suspekt und unangenehm, denn man hat es sich schliesslich in den Jahren mit all den alten Ideen und Vorstellungen so richtig wohl und kuschlig eingerichtet.
Menschen, die Dogmen hinterfragt haben - seien es Forscher, Philosophen, Mystiker, Wissenschaftler, Politiker oder Künstler - haben mich schon immer sehr interessiert. Die Menschheitsgeschichte ist voll von solchen Menschen, die immer wieder bereit waren, alles zu hinterfragen - nur eben hört man von diesen Menschen eher wenig oder gar nichts. Denn in unserer Gesellschaft werden solche Menschen als Querdenker, Spinner oder gar Systemquerulanten abgestempelt und sind daher eher unangenehm, weil sie womöglich Verhaltensmuster und Missstände in uns Menschen und in der Gesellschaft aufdecken, die uns bei näherem Hinsehen bewusst machen, dass es auch die Möglichkeit gibt, die Komfortzone zu verlassen um damit etwas im Leben verändern zu können.
Wenn es unbequem wird, dann sind wir meist bereit - einfach wegzuschauen - um diese Komfortzone nicht verlassen zu müssen. Wir blenden dann einfach die Dinge aus, die unangenehm sind. Wir haben uns zu wahren Künstlern in Sachen Wegschauen entwickelt und uns damit zu grossen Meistern der Verdrängung gemausert.
Ich bin in den letzten zehn Jahren immer und immer wieder Menschen in Büchern, Dokumentationen und anderen Medien begegnet, die nicht weggeschaut haben. Sie waren es, die mich die ganze Zeit begleitet haben und meinen Forscherdrang immer wieder von neuem haben aufflammen lassen.
Ich bin fest davon überzeugt, dass wir uns in einer Zeit der Veränderung befinden. Wir sind mitten in einem richtig grossen Paradigmenwechsel. Nicht, weil ich mir das schon so lange sehnlichst wünsche, es ist auch nicht einfach eine esoterische Spinnerei oder eine Mutmassung - es ist vielmehr ein ganz natürlicher Prozess, den wir beobachten können, wenn wir uns öffnen und ganzheitlich die Welt um uns betrachten und den Mut haben ganz genau bei uns selbst hinzuschauen.
Wir haben durch unsere Konditionierungen eine Welt erschaffen, in der wir zwar als Spezies unsere Intelligenz und somit den Verstand hoch entwickelt haben, aber wir haben es damit lediglich an die Spitze der Nahrungskette geschafft. Die Krone der Schöpfung - wie sich der Mensch gerne selbst betitelt - ist eine Anmassung, die ihresgleichen sucht, braucht die Natur doch gar keine Krönung, denn sie ist schon vollkommen - nur haben wir es fertig gebracht uns aus der Natur "herauszudenken". Die Tatsache, dass der Home sapiens seine Intelligenz dazu missbraucht, sich gegenseitig zu bekämpfen und die eigenen Lebensgrundlagen zu zerstören und diese zu vernichten, ist ein Umstand, den kein anderes der anderen rund 8 Millionen Lebewesen, weder je angestrebt noch fertig gebracht hat. Wir sind höchstens noch Homo - den Sapiens (den Weisen) haben wir schon längst verloren.
Wir haben uns so sehr von der Natur entfernt, dass wir keine Optionen mehr haben. Wir werden zu einem Bewusstseinswandel gezwungen. Nicht aus Bosheit seitens der Natur (die Natur wertet nicht, sie ist einfach) - sondern aus dem natürlichen Zyklus heraus. Wenn wir als Spezies nicht bereit sind uns in diesen natürlichen Prozess einzugliedern um dem Wohle Aller und Allem zu dienen, dann wird die Natur den Homo als "Humus" benutzen - einfach weil es der natürliche Zyklus von Sein und Werden ist.
Es ist also höchste Zeit für einen Paradigmenwechsel - dem Wechsel zu einem anderen - dem Natürlichen dienenden - Bewusstsein.
Sinnigerweise haben in unserer langen Menschheitsgeschichte, immer nur Menschen Paradigmenwechsel herbeigeführt, die fähig waren, sich in die Natur einzugliedern, tief in sich zu reflektieren um dem Wohle allen Lebens zu dienen.
Alle Anderen fanden zwar in unseren von Gewalt und Macht überfüllten Geschichtsbüchern Platz - aber das waren schon immer lediglich Auswüchse unseres narzisstisch entarteten Egos - ausschlaggebend für einen grossen Paradigmenwechsel waren solche Menschen lediglich in Bezug darauf, dass sie andere Menschen dazu inspiriert haben, wie es nicht geht und es deshalb ganz anders anzugehen.
Es wird also höchste Zeit uns wieder daran zu erinnern, wer wir wirklich sind, damit wir das Bewusstsein entwickeln können, in uns eine friedliche und neue Welt zu erschaffen, damit unsere Spezies, Teil dieses Ganzen, dieses Natürlichen, der Natur selbst, bleibt.
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